Orthopädie: Aseptische Osteonekrose

Aseptische Osteonekrosen sind Erkrankungen, bei denen es zu einem Absterben (Nekrose) von Knochenanteilen kommt, ohne dass es durch ein bakterielles Geschehen (aseptisch) verursacht wird. Die Ursache dieser Erkrankungen ist in der Regel eine unzureichende Blutversorgung des Knochens. Im Bereich der Orthopädie gibt es verschiedene Formen der aseptischen Osteonekrose, die nach den Ärzten benannt sind, die sie erstmalig beschrieben haben.

Die am häufigsten auftretende Form der aseptischen Osteonekrose ist Morbus Legg-Calvé-Perthes, eine Erkrankung des Hüftkopfes, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Hierbei handelt es sich um eine selbstlimitierende Osteochondrose, bei der es zu einem Absterben und einer anschließenden Neubildung von Knochen im Hüftkopf kommt.

Eine weitere Form ist Morbus Köhler I, eine aseptische Osteonekrose des knöchernen Fersenbeins (Os naviculare pedis). Morbus Köhler II betrifft die Köpfchen des zweiten bis vierten Mittelfußknochens (Metatarsalköpfchen 2–4).

Morbus Osgood-Schlatter ist eine Erkrankung, die den Bereich der Schienbeinkopffortsätze (Tibiaapophysen) betrifft und vor allem bei Jugendlichen im Wachstum auftritt. Hierbei kommt es unter Belastung zu Schmerzen im Bereich der Kniescheibe.

Morbus Kienböck ist eine Form der aseptischen Osteonekrose, die das Mondbein (Os lunatum) der Hand betrifft, und Morbus Ahlbäck eine Osteonekrose des medialen Kniescheibenknochens (medialer Femurkondylus). Beide Erkrankungen treten in der Regel im Erwachsenenalter auf.

Behandlungsmöglichkeiten von aseptischen Osteonekrosen sind sehr individuell und abhängig von der jeweiligen Form der Erkrankung. Sie reichen von physiotherapeutischen Maßnahmen und Schmerztherapie über medikamentöse Behandlungen bis hin zu operativen Eingriffen.

Generell ist es wichtig, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, da unbehandelt schwerwiegende Folgen wie Arthrosen oder Gelenkverformungen entstehen können.

Eselsbrücken

Legg, Calvé und Perthes machen die Hüftkopfepiphyse fertig.
Morbus Köhler, eins und zwei, brechen’s Naviculare und Metatarsalköpfchen entzwei.
Osgood-Schlatter ist ganz böse – zur Tibiaapophyse.
Morbus Kienböck frisst den Mond weg.
Morbus Ahlbäck beißt mit Hochgenuss in den medialen Femurkondylus.
Kienböck und Ahlbäck sind kein Kinderschreck.