Wann wird ein Zirkumflex über Vokalen gesetzt?

Der Zirkumflex ist ein diakritisches Zeichen, das in verschiedenen Formen der Schriftsprache, einschließlich des Französischen, verwendet wird. Der Zirkumflex über einem Vokal hat insbesondere in der französischen Sprache eine spezielle Nutzung.

In der französischen Sprache wird dieser Akzent oft dazu benutzt, das Fehlen eines altfranzösischen "s" zu kennzeichnen. Das bedeutete, dass der Buchstabe "s", der direkt nach dem Vokal kam, irgendwann im Laufe der Sprachentwicklung verschwand und stattdessen ein Zirkumflex über dem Vokal gesetzt wurde. In den Wörtern wurde das "s" ausgelassen, aber der Zirkumflex verblieb, um die ursprüngliche Schreibweise zu repräsentieren. Das klassische Beispiel hierfür ist das Wort "estre", das sich im Neufanzösischen zu "être" entwickelte.

Darüber hinaus kann der Zirkumflex auch einen Hinweis auf die Herkunft eines Wortes liefern. Insbesondere bei Lehnwörtern aus dem Deutschen kann das ursprüngliche "s" des deutschen Wortes durch einen Zirkumflex ersetzt worden sein. Ein prominenter Fall hierfür ist das Wort "Meister" auf Deutsch, das auf Französisch als "Maître" wiedergegeben wird. Ähnlich verhält es sich mit dem Wort "Pastete", das auf Französisch "pâté" und "Fest" als "fête" geschrieben wird.

Es ist dennoch wichtig zu beachten, dass es auch Ausnahmen von dieser Regel gibt und nicht alle Wörter, die einen Zirkumflex verwenden, unbedingt ein fehlendes "s" andeuten. Der Zirkumflex hat auch noch andere Anwendungen, einschließlich der Änderung der Aussprache bestimmter Vokale oder der Markierung von Stress oder Tonhöhe in einigen Sprachen. Aber die Erklärung seines Ursprungs von einem verschwundenen "s" im Französischen ist ein wichtiges Merkmal, das einen großen Anteil seiner Verwendung ausmacht.

Eselsbrücken

Der Zirkumflex ist der Grabstein für das "s".
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